Der Sternenhimmel im Winter

Als Gegenstück zum Sommerdreieck steht in den Wintermonaten Dezember, Januar, Februar das Wintersechseck am Himmel. Es setzt sich zusammen aus den hellen Sternen Capella im Fuhrmann, Aldebaran im Stier, Rigel im Orion, Sirius im Großen Hund, Procyon im Kleinen Hund und Pollux in den Zwillingen.

Capella ist der einzige zirkumpolare Stern dieses Sechsecks, d.h. sie geht während des ganzen Jahres nicht unter. Am 10. Dezember um Mitternacht steht sie auf unseren Breitengraden fast im Zenit. Ziemlich genau 50 Grad südlich davon steht Rigel, der Fuß des Orion. Aldebaran liegt etwa auf der Mitte dazwischen, jedoch etwas westlich. Da er rötlich leuchtet, wird er auch Das rote Auge des Stiers genannt. Der südlichste Stern des Wintersechsecks und gleichzeitig der hellste Stern am Himmel ist der bläulich schimmernde Sirius. Pollux ist neben Castor einer der beiden Zwillinge aus der griechischen Mythologie.

Ein sehr markantes Objekt ist der Offene Sternhaufen der Plejaden, bei dem mit bloßem Auge bis zu sechs Sterne gesehen werden können. Er ist etwa 78 Mill. Jahre alt, was aus astronomischer Sicht noch sehr jung ist. Ihre ganze Schönheit zeigen die Plejaden, auch M45 genannt, jedoch erst im Feldstecher oder einem kleineren Fernrohr.
Mit größeren Teleskopen lassen sich noch weitere Offene Sternhaufen am Winterhimmel bewundern. Besonders hervorzuheben ist M37 im Fuhrmann, der 150 Sterne auf einer Fläche mit einem Winkeldurchmesser von 24 Bogenminuten (fast ein Monddurchmesser) verteilt.

Natürlich gibt es auch noch andere Objekte. Nennenswert sind dabei der Crabnebel im Stier, ein Überrest der Supernovaexplosion im Jahre 1024. Das Paradeobjekt des Winters ist jedoch M42, der große Orionnebel. Mit einer Entfernung von 1600 Lichtjahren ist er der nächste Gasnebel. Mit einer Helligkeit von 2,9 mag ist er schon durch den Feldstecher im Schwertgehänge des Orion als diffuser Nebelfleck zu erkennen, doch seine ganze Pracht eröffnet er uns erst in größeren Teleskopen. Hier können dann auch die sogenannten Trapezsterne getrennt werden. Die vier sichtbaren Sterne sind erst 500.000 Jahre alt und bilden das am besten untersuchte Sternentstehungsgebiet. Durch ihre hohe Temperatur bringen sie das umliegende Gas zum Leuchten. Die dunklen Strukturen entstehen durch besonders dichte Staubregionen im Vordergrund, die das Licht nicht mehr durchdringen kann.